atomstopp: Tschechischer Premierminister Sobotka bei Bundeskanzler Kern

Antiatom-Mission, die zweite – Freitag, 24. Juni

„Nachdem Umweltminister Rupprechter es bei seinem Arbeitsbesuch Mitte Juni in Tschechien verabsäumt hat, wegen der Gefahrzeitverlängerung des Atomreaktors I in Dukovany Protest einzulegen, ist es nun wohl an Bundeskanzler Kern, auf die drohende Gefahr durch die Atomreaktoren in Dukovany hinzuweisen. Bei den Blöcken II, III und IV darf nicht einfach eine unbefristete Lizenz ausgestellt werden, eine grenzüberschreitende Umweltverträglichkeitsprüfung nach ESPOO-Konvention ist ein MUSS, bevor über eine Gefahrzeitverlängerung entschieden wird!“, so Roland Egger und Gabriele Schweiger, Sprecher von atomstopp_oberoesterreich.

Die Reaktorblöcke von Dukovany zählen nach Analysen von Experten zu den gefährlichsten Atomreaktoren Europas, unter anderem weil es kein Vollcontainment gibt und auch die Kühlwasserzufuhr bedenklich ist. Für die Reaktorblöcke II, III und IV läuft Ende 2017 die Genehmigung aus. Erst kürzlich wurde bekannt, dass bei den Schweißnähten im Atomkraftwerk Dukovany geschlampt wurde. Umfangreiche Kontrollarbeiten sind deshalb auch für das nächste Jahr angesetzt. Jeder Reaktor wird rund 3 Monate still stehen und damit länger als bei jeder routinemäßigen Überprüfung.

„Wir appellieren an Bundeskanzler Kern bei seinem tschechischen Amtskollegen Sobotka eine umfassende Umweltverträglichkeitsprüfung zu verlangen und die Sicherheitsprobleme offen anzusprechen. Es darf nicht sein, dass man aus diplomatischer Höflichkeit und wegen der zu pflegenden nachbarschaftlichen und wirtschaftlichen Beziehungen grundlegende Sicherheitsprobleme in den tschechischen Atomkraftwerken einfach unter den Tisch kehrt! Dafür haben die Österreicher_innen sicherlich kein Verständnis!“, so Egger und Schweiger abschließend.

Weitere Informationen:
Roland Egger + 43 680 23 93 019
Gabriele Schweiger + 43 680 33 33 625

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