Die ‚Konferenz zur Zukunft Europas‘ ist zu Ende – auserwählte Vorschläge liegen nun auf dem Tisch. Das heikle Thema EURATOM wurde ausgespart. Aus Antiatom-Perspektive ist das Demokratie-Experiment also in der nuklearen Vergangenheit hängen geblieben – trotz der aktuell unübersehbaren Abhängigkeit Europas von atomaren Brennstoffen aus Russland.
»Wir sehen nun die Kommission am Zug, ihren eigenen ambitionierten Plan einer Europäischen Zukunft unter Mitsprache der Bürgerinnen und Bürger konsequent in ein umfassendes Reformierungs-Programm zu lenken. Mehr als 2000 Menschen haben unsere Petition ‚In Zukunft ohne EURATOM‘ unterschrieben, das EU-Parlament hat die Forderung längst als offizielle Petition in ihre Agenda aufgenommen. Diese Stimmen müssen zählen – alles andere wäre im wahrsten Sinne des Wortes unerhört!«, so Schweiger und Egger weiter.
»Interessantes Detail: Fast 900 Unterzeichnungen kamen aus Frankreich. EURATOM-Protest also aus genau jenem Land, welches die Privilegierungen der Atomindustrie durch EURATOM mit Abstand am meisten ausgenutzt hat. Das Ergebnis – eine hochgradige Abhängigkeit von Atomstrom und damit auch vom benötigen Uranbrennstoffen – alarmiert gerade jetzt ganz empfindlich, steht doch mit dem kriegstreibenden Russland auch ein essentieller Versorgungspartner auf dem Index«, betonen Schweiger und Egger.
»Der französische Präsident Emmanuel Macron war es auch, der ganz massiv für die Qualifizierung von Atomkraft als nachhaltige Energie lobbyiert hat. Der EURATOM-Vertrag gibt sinngemäß vor, alle Voraussetzungen zu schaffen für eine mächtige Atomindustrie in Europa. Genau auf dieses Ziel hat Macron sich in seiner Werbung für Atomkraft berufen und gemeint, die EU-Kommission solle gefälligst tun, was gesetzlich vorgegeben ist. Es wird also weiter unser vorrangiges Ziel bleiben, EURATOM, also die existenzsichernde Struktur für die Atomindustrie zu bekämpfen«, so Schweiger und Egger abschließend.
Weitere Hinweise:
Gabriele Schweiger 0680/33 33 625
Roland Egger 0680/23 93 019