Bereits Anfang des Jahres mussten die Betreiber des gut subventionierten Projekts eingestehen, dass der Zielpreis aus den geplanten sechs Reaktoren wohl um 53% höher liegen wird, als die ursprünglich geschätzten 58 Dollar/MWh. Gestern gab der Energiekonzert NuScale Power nun das Ende des Projekts bekannt.
„Für uns Kritiker_innen der wahnwitzigen SMR/Small Modular Reactor-Technologie stellt es eine Bestätigung dar, für die Betreiber ist es wohl ein ganz harter Schlag – geht doch damit auch der Traum vom ehrgeizigen Vorhaben zu Ende, mit den geplanten sechs Reaktoren mit insgesamt 462 Megawatt Leistung ein Vorzeige-Projekt zu schaffen. Gemeinsam mit der Utah Associated Municipal Power Systems (UAMPS) wollte NuScale Power einen weltweit ersten kommerziell betriebenen Kraftwerk-Komplex dieser Art entwickeln und im Bundesstaat Idaho errichten. 2030 sollte er in Betrieb gehen und man hoffte darauf in der Folge, SMR-Anlagen in Rumänien, Kasachstan, Polen und der Ukraine errichten zu können. Nun ist NuScale statt dessen zum Vorzeige-Projekt an Stranded Costs geworden!“, berichtet Gabi Schweiger, Obfrau der Mütter gegen Atomgefahr Freistadt, in einer ersten Reaktion auf das Bekanntwerden des Scheiterns des weltweit am weitesten gediehenen SMR-Projekt.
„Mit dem vorzeitigen Ende dieser bisher ersten genehmigten Modell-Anlage verliert die
Atomindustrie auch quasi ein Werbeprodukt für das globale Betrommeln einer ‚neuen’
AKW-Generation, die laut Atom-Lobby schnell und günstig das Klima retten sollte. Beide
Argumente sind somit als unrichtig belegt. Befürworter_innen dieser ‚neuen’ Nuklear
Strategie sollten endlich vollumfängich eingestehen, dass die Erwartungen nicht erfüllt
werden können. Ganz besonders die EU-Kommission muss jetzt aus der
hochambitionierten NuScale-Erfahrung den einzig Richtigen Schluss ziehen – nämlich, dass Atomkraft generell nicht als Maßnahme gehen die galoppierende Erdüberhitzung geeignet ist! Dafür ist jede auch noch so eifrig angepriesene neuartige Generation an Atom-Reaktoren einfach viel zu langsam, zu teuer und somit reine Zeit- und Geldverschwendung“, so Schweiger abschließend.
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